Ernährungstrends: Bist du dabei?

Deutsche achten bei Lebensmitteln verstärkt auf den Geschmack und die regionale Herkunft. Hans Acksteiner, Geschäftsführer der Deutsche Edelfisch AG, berichtet, wie die Ernährungstrends sich auch auf den Fischverzehr auswirken: „Mitte Mai veröffentlichte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, kurz BMEL, den Ernährungsreport 2021.

Dieser Report wird seit 2016 jährlich auf Basis einer Befragung von rund 1.000 Bürgern veröffentlicht und soll Trends der Ess- und Einkaufsgewohnheiten aufzeigen. In dem diesjährigen Bericht zeigt sich, dass die Wertschätzung für Lebensmittel bei den Verbrauchern weiter gestiegen ist.

Viele wünschen sich laut der Befragung regionale Produkte und achten verstärkt auf Siegel und Kennzeichen. Bei der Auswahl von Lebensmitteln ist für Verbraucher neben dem Geschmack, der für 96 Prozent ausschlaggebend ist, vor allem die regionale Herkunft wichtig.

Für 82 Prozent stellt sie ein wichtiges Kriterium dar. Außerdem ist für fast drei Viertel der Befragten – 73 Prozent – eine artgerechte Haltung der Tiere sehr wichtig. Die genannten Aspekte spielen für Befragte vor allem beim Kauf von Eiern, frischem Gemüse und Obst sowie Fleisch eine wichtige Rolle, doch die Ergebnisse zeigen einen eindeutigen Trend.

Lebensmittel sollen nicht mehr irgendwo aus der Welt für einen relativ kostengünstigen Konsum nach Deutschland transportiert werden. Tierwohlstandards sind zudem in vielen Ländern nicht mit den europäischen vergleichbar und hinzu kommen noch umweltproblematische Aspekte wie der CO2-Ausstoß, verursacht durch den Transport.

Seafood
Ernährungstrend 2021 / © pixabay.com

Fisch gehört dazu

Auch im Bereich der wirtschaftlich betriebenen Fischzucht rücken diese Themen immer stärker in den Fokus. Für viele Menschen gehören auch Fisch und Fischereierzeugnisse zu einer ausgewogenen Ernährung und sie konsumieren sie regelmäßig.

Immerhin 37 Prozent der Befragten achten schon jetzt auf eine regionale Herkunft beim Kauf dieser Produkte. Mehr als die Hälfte der Meeresfischarten sind nämlich bereits überfischt und in ihrer Existenz bedroht. Um den wachsenden Bedarf zu decken, werden jährlich über 50 Millionen Tonnen Fisch in Unterwasserkäfigen gezüchtet und verkauft.

Die Aufzucht in Netzgehegen im Meer zieht allerdings vielfältige Umweltprobleme nach sich. In den Anlagen im Meer werden Fische auf engem Raum in Netzgehegen gehalten, es gelangen absinkendes Futter und Fäkalien ins Wasser und auch die vielfach prophylaktisch verwendeten Antibiotika und Chemikalien verschmutzen die Umwelt und gefährden die Gesundheit der Verbraucher.

Im Gegensatz zur marinen Aquakultur stellen moderne Kreislaufanlagen an Land eine Alternative dar. In solchen Anlagen verfügen Fische über bis zu einhundertmal mehr Platz als viele andere Tiere in Massenhaltung und erhalten vorwiegend pflanzliches Fischfutter, sodass die gezüchteten Fische Bioqualität haben.

Der größte Vorteil der Anlagen liegt jedoch in der universellen Einsetzbarkeit. Werden vermehrt solche Kreislaufanlagen gebaut und achten die Verbraucher beim Kauf auf die regionale Herkunft, wird es in Zukunft nicht mehr notwendig sein, Fische im Meer zu fangen und über Tausende Kilometer nach Deutschland zu transportieren.

In der Nähe jeder größeren Stadt könnten solche Anlagen stehen, um die Bevölkerung mit frischen, biologisch und ökologisch einwandfreien Produkten zu versorgen.“

Fotos / Quelle: edelfisch.eu