Ursachen und verschiedene Arten von Zahnfehlstellungen

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Zahnfehlstellungen um Abweichungen von der Norm, welche negative Auswirkungen auf die Funktion des Kauorgans haben können. Sie können alleine oder in Kombination mit einer Kieferfehlstellung auftreten. Ausgesprochen vielseitig sind die Ursachen für Zahnfehlstellungen.

Zumal können sie genetischen Ursprungs sein oder können auf sogenannten Habits (schlechte Angewohnheiten) basieren. Ein typisches Beispiel dafür wäre ein falsches Schluckmuster oder auch viszerales Schluckmuster genannt. Hierbei ist die Zunge der Grund für die Zahnfehlstellung.

Aber auch das Nuckeln am Schnuller oder das Daumenlutschen sind Habits die Zahnfehlstellungen verursachen können. Außerdem kann ein Zahnverlust durch Kippungen und Wanderungen der Nachbarzähne auch Ursache einer Fehlstellung sein. Die vielen unterschiedlichen Zahnfehlstellungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Beispielsweise können nur einzelne Zähne  oder aber der gesamte Zahnbogen betroffen sein.   Zunächst einmal gibt es Zahnrotationen und Zahnkippungen. Zahnrotationen sind dadurch gekennzeichnet, dass der Zahn um seine eigene Achse gedreht ist, wohingegen bei einer Kippung die Achsenneigung des jeweiligen Zahnes nicht korrekt ist.

Häufig treten sie im Zusammenhang mit Engständen auf. Engstände sind dann zu beobachten, wenn Zähne nicht genügend Platz im Kiefer haben. Hierbei ist zwischen einen primären und sekundären Engstand zu unterscheiden. Der primäre Engstand ist genetisch bedingt. Bei dem sekundären Engstand handelt es sich um einen erworbenen, durch Zahnwanderungen, entstandenen Engstand.

Kamelkopf im Profil
Siefe Zähne müssen nicht so bleiben! / © pixabay.com – manfredrichter

Ein weiterer Fehlstand wäre der sogenannte Bukkal-/Lingualstand. Steht der Zahn in Relation zum Zahnbogen zu weit außen, d.h. zur Wange hin, spricht man von einem Bukkalstand. Steht jedoch der der Zahn zu weit nach innen, d.h. zur Zunge hin, spricht man von einem Lingualstand.

Kreuzbiss und Zwangsbiss

Die Folge davon ist entweder eine bukkale Nonokklusion oder ein Kreuzbiss. An einem Kreuzbiss sind beide Kiefer beteiligt, wobei die Fehlstellung aber auch nur in einem Kiefer vorhanden sein kann. Normalerweise stehen die Oberkieferzähne weiter außen als die Unterkieferzähne. Bei einem Kreuzbiss ist diese Beziehung umgekehrt.

Sie kann dazu führen, dass ein sogenannter Zwangsbiss entsteht. Hierbei kann der Unterkiefer nicht mehr seine richtige Position einnehmen mit der Folge das funktionelle Probleme im Sinne einer craniomandibulären Dysfunktion entstehen können. Kreuzbisse beruhen meist auf einem zu schmalen Oberkiefer.

Bei einer bukkalen Nonokklusion hingegen ist der Oberkiefer zu breit  mit der Folge, dass die Zähne nicht falsch zusammen sondern komplett an einander vorbei beißen. Die Folgen ähneln dem Kreuzbiss. Durch die fehlende Abstützung kommt noch hinzu, dass die unabgestützten Zähne sich verlängern können und schließlich so die Unterkieferbewegung stören.

Von einer Supraposition spricht man, wenn die Zähne zu weit aus dem Kiefer herausgewachsen sind. Dadurch können sie unter Umständen die freie Unterkieferbeweglichkeit beeinträchtigen. Zusätzlich können diese Zähne höhere Abnutzungserscheinungen aufweisen. Im Gegensatz dazu haben die Zähne bei einer Infraposition ihr Längenwachstum noch nicht vollständig erreicht.

Durch fehlenden Zahnkontakt kann die Kau- und Abbeißfunktion gestört sein. Der Begriff der Protrusion wiederum beschreibt, dass die Schneidezähne zu weit nach vorne stehen. Häufig ist eine Protrusion der Schneidzähne bei einem falschen Schluckmuster oder falschen Lutschgewohnheiten zu beobachten. Das Gegenteil beschreibt die Retrusion. Hierbei sind die Zähne zu weit nach innen gekippt. Dies tritt häufig bei Engständen auf.

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