Was sagt die Fachärztin denn dazu? Sonnencreme ja oder nein?

Um die Rekordzahl an Hautkrebsfällen zu bekämpfen, wird den niederländischen Bürgern kostenloser Sonnenschutz angeboten. Die Notwendigkeit, die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen, ist unbestritten. Aber ist jede Sonnencreme automatisch gesund für die Haut und den Körper? „Es gibt einige Bestandteile in manchen Sonnencremes, die wir lieber meiden sollten.

Parabene, bestimmte UV-Filter und andere Substanzen können mehr Schaden anrichten, als sie nutzen. Es ist daher entscheidend, sich bewusst zu machen, was man auf die Haut aufträgt“, warnt Dorrit Rönn, Ärztin, spezialisiert im Bereich Vitalstrategie und körpereigener Regulation mit mehr als 16 Jahren Berufserfahrung.

Worauf man bei der Wahl der Sonnencreme achten sollte und wie sich jeder auch anders gegen die Sonne schützen kann, verrät sie in diesem Gastartikel.

Chemische UV-Filter und ihre Risiken

Wer Sonnencreme benutzt, sollte sich klar machen, dass die Creme über die Poren in die Haut und den ganzen Körper gelangt. Viele Sonnencremes enthalten hierbei chemische UV-Filter, die nicht selten Allergien auslösen. Doch damit nicht genug. Die meisten der Substanzen sind hormonaktiv.

Damit haben sie einen nachweislich negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Viele Filter – wie es beispielsweise eine neue Studie von Skakkebaek zeigt – wirken als „endogene Disruptoren“. Das bedeutet: Sie verändern die Funktionsweise der Keimzellen, besonders der Spermienzellen. So veränderten die UV-Filter während der Versuchsreihe der Studie die Kalziumaufnahme in den Spermienzellen.

Die Spermienzellen ließen aufgrund der Stoffe in den UV-Filtern einen Kalziumeinfluss zu, der sonst nur zustande kommt, wenn die Spermienzellen mit dem weiblichen Hormon Progesteron in Kontakt kommt. Wenn Spermien auf solche Chemikalien reagieren, reagieren sie irgendwann schwächer auf die echten Hormone – eine fatale Konsequenz für alle Menschen, die sich Kinder wünschen.

Zu diesen schädlichen Sonnenschutzfiltern zählen beispielsweise Octylsalicylat, Avobenzon, Octocrylen, Octinoxat und Oxybenzon. Viele Sonnencremes mit Oxybenzon und Octinoxat sind dabei seit 2021 verboten.

Dr. med. Dorrit Rönn
Dr med Dorrit Rönn © Roenn Vitalstrategie GmbH

Inhaltsstoffe die unbedingt gemieden werden sollten

Neben chemischen UV-Filtern sind allerdings auch Sonnencremes mit mineralischen UV-Filtern mit Vorsicht zu betrachten. Die mineralischen UV-Filter spiegeln die UV-Strahlung und lenken sie dadurch von der Haut weg. Das Problem: Sie enthalten in vielen Fällen Titanoxid sowie Zinkoxid. Beide Stoffe wirken krebserregend, wobei Titandioxin in Lebensmitteln sogar verboten ist.

Darüber hinaus enthalten mineralische Sonnencremes oft Nanopartikel, die das Bilden eines weißen Films auf der Haut verhindern. Ästhetisch gewiss eine feine Sache – doch sind auch sie für ihre schädigende Wirkung bekannt. Sie bilden in Kontakt mit Wasser gefährliches Wasserstoffperoxid, was nicht nur für den Menschen ungesund ist, sondern auch für Kleinstlebewesen an Land und im Meer.

Darüber hinaus enthalten viele Sonnenschutzmittel Mikroplastik, das auch wieder die männliche Fruchtbarkeit mindern kann. Ist die Sonnencreme abgelaufen, wird Octocrylen außerdem zu Benzophenon.

Diese organische Verbindung kann Ausschläge, Allergien und im schlimmsten Fall Leber- oder Lymphdrüsenkrebs verursachen. Ganz zu schweigen von den gravierenden Einflüssen, die UV-Schutzfilter auf die Umwelt haben.

Diese natürlichen Alternativen bieten sich zu Sonnencreme an

Wer schädliche Inhaltsstoffe in der Sonnencreme vermeiden möchte, kann sich beispielsweise mit lockerer und längerer Kleidung vor UV-Strahlen schützen. Auch ist es empfehlenswert, sich langsam an die Sonne zu gewöhnen und so einen natürlichen Sonnenschutz aufzubauen. Zu Beginn sollte der Aufenthalt im Freien aber nur wenige Minute dauern.

Die besonders kräftige Mittagssonne ist dabei nach Möglichkeiten zu vermeiden. Zudem muss auf eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Jeder sollte über den Tag verteilt also genügend Tee oder Wasser trinken. Basische Kost unterstützt einen natürlichen Sonnenschutz außerdem: Die Vitamine D, E und C wirken als schadstofffreier Schutzschirm.

Auch Astaxanthin, Carotinoide oder Antioxidantien wie das Coenzym Q10 reduzieren die Auswirkungen von UV-Strahlen. Auf Lycopin, das etwa in Tomaten enthalten ist, trifft das ebenfalls zu. Dr. med. Dorrit Rönn studierte Humanmedizin an der Universität Heidelberg.

Ihr praktisches Jahr absolvierte sie in der Inneren Medizin in Allerheiligenberg und der Pädiatrie an der Uni-Klinik Mannheim sowie in der Chirurgie in Lachen in der Schweiz. Seit 2014 arbeitet sie als Privatärztin für Humanmedizin in Hargesheim sowie seit 2016 in Staudernheim. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Peter Rönn entwickelt sie die Roenn Vitalstrategie stetig weiter.

Quelle / Fotos: roenn-strategie.de

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Redaktion modelvita.com