Workshops im Stift Marienberg

Innehalten, reflektieren, in sich hineinhören: Wer mal wieder zur Ruhe kommen und Kraft tanken möchte, findet im Kloster Marienberg oberhalb von Burgeis den richtigen Ort dafür.

Umgeben von der archaischen Bergwelt des Obervinschgau können Urlauber dort an verschiedensten Veranstaltungen teilnehmen, darunter eine kreative Schreibwerkstatt im Februar oder stille Exerzitientage im April 2017.

Sollte jemand allein oder mit seinem Partner sein wollen, mietet er sich im puristisch designten Gästehaus ein. Männer dürfen im Rahmen von „Kloster auf Zeit“ gänzlich ins Leben der Mönche eintauchen.

Auf „weltliche“ Genüsse muss man in der 900 Jahre alten Benediktinerabtei aber nicht verzichten: 2017 wird erstmals der stiftseigene Wein ausgeschenkt. Dessen Reben gedeihen am derzeit höchsten Weinberg Europas auf gut 1.300 Metern unterhalb des Klosters.

Leben wie ein Mönch. Der Regel des Ordensgründers zufolge werden in einer Benediktinerabtei „alle Gäste wie Christus aufgenommen“. Im Kloster Marienberg gilt jene Philosophie bis heute. Urlauber haben die Möglichkeit, am Chorgebet der Brüder teilzunehmen oder ein Gespräch mit einem Geistlichen zu führen.

Das Stift Marienberg im Vinschgau ist Europas höchstgelegener Benediktinerabtei
Das Stift Marienberg im Vinschgau ist Europas höchstgelegene Benediktinerabtei

Gewohnt wird im behutsam restaurierten Abt-Hermann-Haus. Für Männer ab 16 Jahren besteht zudem die Möglichkeit des „Klosters auf Zeit“. Dabei lassen sie sich komplett auf den Rhythmus von Gebet und Arbeit ein, der individuelle Austausch mit einem Pater begleitet den mindestens viertägigen Aufenthalt.

Spannende Workshops und Seminare auch für Frauen ergänzen das Angebot, darunter „Fasten nach Hildegard von Bingen“ im März 2017 oder die „Marienberger Schreibwerkstatt mit Toni Bernhart“ (23. bis 25. Februar 2017). Dabei bringt der Südtiroler Literaturwissenschaftler, Autor und Regisseur den Teilnehmern das Verfassen von Theaterstücken näher.

Kloster im Wandel der Zeit. In Marienberg auf 1.340 Metern leben seit der Gründung im 12. Jahrhundert Mönche nach den Ordensregeln des Heiligen Benedikt von Nursia. Bis heute besonders sehenswert sind die romanischen Krypta-Fresken mit ihren Engelsdarstellungen. Im ehemaligen Wirtschaftstrakt der Anlage gibt es mittlerweile ein Museum, das die historischen Eckdaten und das Alltagsleben im Kloster aufzeigt.

Dabei hat man die alte Bausubstanz weitgehend im Originalzustand belassen, ergänzt durch die moderne Architektur des Vinschger Stararchitekten Werner Tscholl. Er zeichnet auch für den Neubau der Bibliothek verantwortlich, die ab Frühjahr 2017 die gesamten Buchbestände von Marienberg beherbergen soll.

Dem weltoffenen Abt Markus Spanier ist es darüber hinaus zu verdanken, dass im kommenden Jahr der erste stiftseigene Wein ausgeschenkt werden kann: In Kooperation mit dem Gut Calvenschlössl im benachbarten Laatsch ließ er 2013 an den Südhängen des Klosters einen Weinberg mit 6.200 Rebstöcken anlegen.

Foto / Quelle: Vinschgau Marketing/Frieder Blickle, marienberg.it, vinschgau.net,