Frederick John Perry: Englischer Top-Sportler und Modedesigner

Fred Perry, am 18. Mai 1909 in England als Frederick John Perry geboren, ist nicht nur wegen der gleichnamigen Modemarke, sondern vor allem aufgrund seiner sportlichen Erfolge bekannt.

Nachdem der aus einer Arbeiterklasse stammende Perry 1929 Weltmeister im Tischtennis geworden war, fokussierte er sich auf Tennis. Schon kurz darauf konnte er sich für Wimbledon qualifizieren; das Turnier gewann er insgesamt dreimal, ebenso entschied er den Davis Cup 1933 für sich.

Anschließend zog es Fred Perry in die USA. 1940 kam der Profisportler zum ersten Mal mit der Modewelt in Berührung, als er in Kooperation das erste Schweißband entwarf, getragen am Handgelenk.

1947 kehrte Perry nach England zurück. Inzwischen fand er wenig Gefallen an den typisch armeegrünen Shirts der Wimbledon-Spieler, weshalb er neue Polohemden für die Spieler anfertigen ließ – in schlichtem Weiß und schmalem Schnitt, mit kurzen Ärmeln und kurzer Knopfleiste am Kragen.

Fred Perry
Fred Perry

Die Spieler zeigten sich begeistert von der neuartigen Sportkleidung und schlugen vor, die Hemden mit einem Logo zu versehen. Perry wählte hierfür – nachdem ihm von einem Pfeifenlogo abgeraten worden war – den für Wimbledon charakteristischen Lorbeerkranz, der bis heute das Logo der Marke Fred Perry ist.

Schon bald wurde das Poloshirt auch abseits des Tennisplatzes zum Gewinner, aufgrund der großen Nachfrage bot es Fred Perry bald in verschiedenen Farben und Modellen an. Auch die subkulturelle Mod-Bewegung Großbritanniens entdeckte das Shirt für sich und kombinierte dadurch Sportbekleidung in die Streetwear.

Jahre später kleideten sich jedoch auch nationale radikale Gruppen in der Marke mit dem symbolträchtigen Lorbeerkranz – Fred Perry wehrte sich zeitlebens dagegen, mit diesen Szenen assoziiert zu werden.

Nachdem es anschließend um das Label stiller geworden war, erfreute es sich in den 1980ern neuer Beliebtheit. Jahre später verhalfen ihm auch britische Stars wie Ewan McGregor und Moby zu neuer Popularität.

Raf Simons entwarf eine exklusive Kollektion für das Label, auch Amy Winehouse designte für Fred Perry eine Poloshirt-Range. Damit zeigte die inzwischen verstorbene Soulsängerin nicht nur die weiterhin bestehende – auch nationale – Wichtigkeit der britischen Marke, sondern auch, dass sich die Polohemden nicht nur elegant und „brav“ zeigen müssen, sondern auch etwas wilder und unangepasster interpretiert werden können.

Fred Perry selbst verstarb 1995. Inzwischen gehört das Label einer japanischen Korporation und bietet längst nicht mehr nur Poloshirts, sondern u.a. auch Mäntel, Hosen, Accessoires, Taschen und Schuhe. Eines hat sich jedoch nicht geändert: das gut sichtbare Lorbeerkranz-Logo.

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