Hast du auch Angst vor dem „Danach“?

Viele Menschen haben große Angst vor der Zeit nach der Corona-Pandemie. Das ergab eine aktuelle repräsentative Umfrage des Instituts für Generationenforschung, bei der über 3.200 Personen bundesweit befragt wurden.

Regelmäßig erhebt das Institut für Generationenforschung Daten durch Umfragen und kann so Trends und Generationenunterschiede analysieren. Die emotionale Belastung ist zurzeit bei den 40-50-jährigen am höchsten. Sie blicken zudem sehr pessimistisch in die Zeit nach Corona.

Bei den unter 25-jährigen zeigt sich das Gegenteil. Sie hoffen, im Gegensatz zu den Älteren, an ein Anknüpfen an die gewohnte Normalität vor der Pandemie. Studienleiter Dipl.-Psych. Rüdiger Maas: „Viele Menschen sprechen zurzeit vom ‚Corona-Blues‘.

Wir befinden uns im zweiten Lockdown-Jahr, können mittlerweile auf ‚Erfahrungswerte‘ zurückgreifen (zweiter Geburtstag, zweiter Vatertag, zweites Ostern im Lockdown etc.) und nehmen die Situation deshalb anders wahr. Für viele fühlt es sich infolge so an, als wäre die Zeit verflogen, ohne wirklich etwas erlebt zu haben.

Viele haben nun Angst vor der Zeit danach, wenn die ’neue‘ Normalität einkehrt. Hier können wir eben nicht mehr auf ein Erfahrungswissen zugreifen, sondern wir sehen, dass wir alle direkt auf eine Unbekannte zusteuern“.

Alle Ergebnisse der aktuellen Studie

Hier ein Auszug aus den Generation-Corona Studien des Instituts für Generationenforschung, die sich seit Beginn der Pandemie mit verschiedensten Themen rund um die Corona-Krise beschäftigen. Aktuelle Studie NR. 18 (17.05.2021 – 27.05.2021) mit 3.232 Befragten bundesweit von 16- bis 79 Jahren.

Angst vor der Angst
Angst vor der Zeit danach /© pixabay.com

Der „Corona Blues“

Nach über einem Jahr in der Pandemie verspüren viele Menschen mittlerweile einen sogenannten „Corona Blues“, so Psychologe Rüdiger Maas, Leiter der Studie.

Vieles wiederholt sich im Lockdown: der zweite Geburtstag, der zweite Vatertag, das zweite Ostern. Wir haben nun Erfahrungswerte und nehmen infolge die Zeit anders wahr. Wir blicken zurück und fragen uns was haben wir eigentlich gemacht?

Zweifel an der Regierung

Viele der Befragten gaben an, dass sie den Aussagen der Regierung und den Instituten nicht ganz trauen. Die Älteren noch viel mehr als die Jüngeren.
Es bleiben die Zweifel.

Neue Normalität

Alle Generationen sind sich in etwa gleich einig, dass die Normalität nicht von heute auf morgen zurück sein wird und es einige Zeit dauert, bis sich alle Lebensbereiche wieder an den normalen Alltag anpassen.

Aktuell informieren sich die Älteren (über 35 Jahre) dreimal häufiger über die aktuelle Corona-Situation als jüngere (unter 35 Jahre). Je älter die Befragten waren desto größer war die Kenntnis der aktuellen Corona-Regeln.

Fotos / Quelle: generation-thinking.de