Wach bleiben im Schnäppchenrausch

Bereits seit Jahresbeginn freuen sich Verbraucher über die regelrechten Rabattschlachten, die sich im Handel abspielen. Fast scheint es, die Händler möchten lieber verschenken als verkaufen, bevor die Rezession endgültig auch in den Geldbeuteln der Kunden ankommt. Rabatte von bis zu 70 Prozent sind derzeit keine Seltenheit. Doch die Verbraucherzentralen warnen davor, im Winterschlussverkauf allein auf Preisnachlässe zu schauen.

„Zum klugen Preisvergleich besteht mehr denn je Anlass“, so die Juristin der Verbraucherzentrale Sachsen, Bettina Dittrich. Da dem Handel jetzt ganzjährig Rabattaktionen, Sonderverkäufe und schlussverkaufsähnliche Aktionen erlaubt seien, sollten Kunden mehr denn je darauf achten, sich nicht von Rotstiftpreisen blenden zu lassen. „Nach wie vor gilt der Grundsatz von Preisklarheit und Preiswahrheit. Danach sind beispielsweise Mondpreise und Lockwerbung verboten.“ Vorsicht auch bei elektronischen Artikeln: „Oft wollen die Händler mit günstigen Preisen alte Modelle loswerden, von denen es schon längst Nachfolgeprodukte auf dem Markt gibt“, warnt die Juristin. Sich vorab bei einem Technikexperten schlau zu machen, lohne sich daher. Oft werde gerade für den Winterschlussverkauf auch Ramsch produziert. Der Verbraucher spare am Ende nur an der Qualität.

Schon seit 2004 sind die bisherigen strengen Regelungen über Schlussverkäufe durch eine Änderung des Wettbewerbsrechts abgeschafft worden. Bis dahin durften nur exakt ab dem jeweils letzten Montag im Juli beziehungsweise Januar zwei Wochen lang Schlussverkäufe für ein auf Textilien, Lederwaren und Sportartikel begrenztes Sortiment durchgeführt werden. In Anlehnung an die Praxis der letzten Jahre werben die Händler aber auch weiterhin mit dem Verkaufsmagneten der Schlussverkäufe, wobei jetzt alles als Schlussverkaufsware beworben werden darf. Für die Verbraucher ist es wichtig zu wissen, dass im Rahmen von Sonderverkäufen erworbene Artikel bei Mängeln genauso reklamiert werden können wie nicht reduzierte Neuwaren.

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