ART-Interview mit Giorgio Armani: „Tatsächlich halte ich Mode nicht für Kunst“

Der italienische Designer Giorgio Armani (86) zählt zu den großen Ikonen der Modewelt. Im Interview mit ART, Europas größtem Kunstmagazin spricht er unter anderem über das Verhältnis von Mode und Kunst.

Man bezeichnet ihn auch als „Michelangelo of Fashion“, seine Kleider und Anzüge werden in Museen ausgestellt, und dennoch sieht Giorgio Armani sich nicht als Künstler: „Ich bin ein Schöpfer. Aber ich würde mich nicht wirklich als Künstler betrachten.“

Denn der Designer ist der Meinung, Mode stehe in erster Linie im Dienst des Trägers und sei weniger Ausdruck des Gestalters. „Für mich ist Mode erst dann wirklich Mode, wenn sie getragen wird.“ Daran schließt sich seine Haltung zum Verhältnis von Kunst und Mode an: „Tatsächlich halte ich Mode nicht für Kunst.“ Sie habe einige künstlerische Seiten, sei zum Beispiel kreativ, „aber sie ist auch etwas, das geschaffen wird, um benutzt zu werden“.

ART Spezial "Kunst & Mode" erscheint am 6. November
Cover des ART Spezial 1/20 „Kunst & Mode“ (ab sofort im Handel) / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7370 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: „obs/Gruner+Jahr, art“

In erster Linie gelte für ihn, „dass Mode auf Menschen gehört! Mode soll getragen und genossen werden.“ Werde sie zu einem kulturellen Phänomen, mache es in seinen Augen aber durchaus Sinn, sie auch in einem Museum auszustellen. „Heute sind Mode und Kunst ja beides zeitgenössische Disziplinen, die imstande sind, die ganze Komplexität der Moderne auszudrücken, und die ihre Komplexität miteinander teilen.“

Das vollständige Interview mit Giorgio Armani, in dem er auch über seine Karriere und Nachhaltigkeit im Modebetrieb spricht, erscheint in ART Spezial 1/20 „Kunst & Mode“ (ab sofort im Handel).

Das Kunstmagazin ART hat sich mit dem Spezial „Kunst & Mode“ auf den Weg gemacht, die Schnittmenge der beiden Sparten Kunst und Mode zu erforschen und tief in ihr inspirierendes Crossover einzutauchen, so ART-Chefredakteur Tim Sommer.

„Wir tun dies dezidiert als Kunstjournalisten in einem Kunstmagazin, auch wenn wir uns etwas Hilfe von Modeexperten dazu geholt haben. Es war eine extrem spannende Expedition für uns, immer auf der Grenze von bekanntem Terrain und Neuland. Wir hoffen, dass die Leser*innen an diesen Erkundungen so viel Freude haben werden wie wir.“

Foto / Quelle: www.guj.de, Gruner + Jahr GmbH