Frühlingssonne: Vitamin D tanken oder Haut schützen?

Der Frühling naht, und die ersten warmen Sonnenstrahlen kommen hinter den Wolken hervor. Uns zieht es wieder ins Freie, um unsere leeren Vitamin-D-Speicher aufzufüllen. Doch ist Sonnenschutz nicht auch im Frühling wichtig?

Darum sollten wir uns möglichst oft im Freien aufhalten
Vitamin D spielt eine Schlüsselrolle beim Erhalt gesunder Knochen und ist an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Ein Vitamin-D-Mangel fördert unter anderem die Entstehung von Osteoporose, aber auch Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes, wie Studien in den vergangenen Jahren gezeigt haben.

Laut Gesundheitsexperten des Robert-Koch-Instituts wird Vitamin D zu 80 bis 90 Prozent mithilfe des Sonnenlichts über die Haut gebildet. Nur 10 bis 20 Prozent kann dem Körper über Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Außerdem können eingenommene Präparate eine Überdosierung an Vitamin D zur Folge haben, was zu einer Vergiftung führen kann – das ist bei einem Aufenthalt in der Sonne ausgeschlossen, selbst wenn er zu lange dauert.

Da Medikamente und Ernährung nur geringfügig zur Vitamin-D-Versorgung beitragen können, müssen wir unseren Vitamin-D-Vorrat durch den Aufenthalt im Freien anlegen. Selbst wenn ein Raum mit viel Sonnenlicht erfüllt ist, dringt nicht ausreichend UV-B-Strahlung durch die Fensterscheiben, dass es für eine Vitamin-D-Versorgung reichen würde.

Wie viel Sonne brauchen wir?
In Deutschland ist es laut Bundesinstitut für Risikobewertung für die meisten Personen ausreichend, in der warmen Jahreshälfte täglich etwa fünf bis 25 Minuten in der Sonne zu verbringen. Dabei sollte etwa ein Viertel des Körpers unbedeckt sein, z. B. das Gesicht, die Hände und Teile von Armen und Beinen. So ist der Körper in der Lage, genügend Vitamin D für den Winter zu speichern.

Gemäßigte Sonnenbäder schützen die Gesundheit
Auf der anderen Seite erhöht eine übermäßige Sonneneinstrahlung das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb ist für viele die Verwendung von Sonnencreme selbstverständlich, bevor es aus dem Haus geht. Doch ein hoher Lichtschutzfaktor verhindert die Vitamin-D-Synthese und erhöht somit das Risiko für einen Mangel. Was also tun?

Alles halb so wild, denn: Um genug Vitamin D zu tanken, müssen wir nicht komplett auf Sonnenschutzmittel verzichten. Sonnencremes, Augenschutz in Form von Sonnenbrillen oder Hüten und schützende Kleidung sind gerade bei längeren Aufenthalten in der Sonne unverzichtbar, um das Risiko von Augenschädigungen, Sonnenbrand und Hautkrebserkrankungen zu reduzieren.

Was Sonnenbrillen angeht, ist es entscheidend, dass sie die Zeichen „UV-400“ und „CE“ aufweisen. Nur dann ist garantiert, dass die Gläser die schädlichen UV-Strahlen tatsächlich filtern. Darum sollte man Sonnenbrillen – übrigens ebenso wie normale Sehhilfen – nur im Fachhandel kaufen.

Bezüglich des Aufenthalts in der Sonne gilt: Gemäßigte Sonnenbäder bis zu 25 Minuten ganz ohne Sonnenschutz reichen je nach Hauttyp schon für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung aus, ohne ein Hautkrebsrisiko einzugehen. Da das Sonnenvitamin auch über die Netzhaut der Augen aufgenommen wird, sollte man während des Vitamin-D-Sonnenbads im kühlen Frühling außerdem auch mal die Sonnenbrille ablegen.

Fotos: Bildrechte: Flickr Blue Sky Adam Buzzo CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten