Supplements in aller Munde: Ist Nahrungsergänzung wirklich notwendig?

Viele Menschen greifen regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln, ohne tatsächlich einen Mangel zu haben. Eine ausgewogene Ernährung sollte normalerweise ausreichen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Der Körper kann viele Vitamine speichern und benötigt sie daher nicht täglich. Gravierende Mangelerscheinungen sind in Deutschland vergleichsweise selten, sie nehmen jedoch zu.

Ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel ( Supplements ) können sehr gut für die Gesundheit sein
Ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel ( Supplements ) können sehr gut für die Gesundheit sein / Bild von Bruno /Germany auf Pixabay

Ursachen für Mangelerscheinungen

Viele Menschen stellen sich die Frage, ob sie Vitamine und Mineralstoffe einnehmen sollten und ob eine natürliche Nahrungsergänzung eine gute Alternative sein könnte. Das hängt jedoch von den individuellen Umständen und den Ursachen für die Mangelernährung ab, denn es gibt verschiedene Gründe für Mangelerscheinungen. Eine einseitige Ernährung, Diäten oder extreme Ernährungsformen wie beispielsweise die vegane Ernährung können dazu führen.

Auch bei bestimmten Erkrankungen kann der Körper Vitamine und Mineralstoffe nicht richtig aufnehmen. Darüber hinaus können verschiedene Medikamente die Aufnahme von Vitaminen hemmen. Nicht zuletzt führt unsere intensive Landwirtschaft auch dazu, dass bestimmte Vitamine und Mineralstoffe nicht mehr in derselben Konzentration in unserer Nahrung vorhanden sind wie früher. Auch eine starke Verarbeitung von Lebensmitteln reduziert deren Vitalstoffgehalt.

Beispiele für häufigere Mangelerscheinungen

Eine vergleichsweise häufige Mangelerscheinung ist der Eisenmangel. Vor allem Frauen sind betroffen, da sie über ihre Menstruation jeden Monat Eisen verlieren. Eisen kann vom Körper grundsätzlich aus rotem Fleisch und Innereien am besten aufgenommen werden. Das Mineral ist auch in pflanzlicher Nahrung enthalten, dort aber stärker gebunden und somit für den Körper nicht so gut verfügbar.

Deswegen können besonders Vegetarierinnen und Veganerinnen unter Eisenmangel leiden. Auch die Zufuhr von Vitamin B12 ist nicht bei jedem Menschen ausreichend gegeben. Vitamin B12 kommt fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor, deswegen müssen Veganer das Vitamin als Nahrungsergänzung zuführen. Zu einem Vitamin-B12-Mangel kann es auch durch die regelmäßige Einnahme von Anti-Sodbrenn-Mitteln beziehungsweise Protonenpumpen-Hemmern wie Omeprazol kommen.

Selen kann ebenfalls in der Nahrung nicht ausreichend vorhanden sein, weil unsere Böden inzwischen durch die intensive Landwirtschaft arm an diesem Mineralstoff sind. Vitamin D ist ein weiteres Beispiel für einen häufigen Mangel. Vitamin-D wird über die Haut durch Sonnenlicht gebildet. Bei Menschen, die nicht regelmäßig an die frische Luft gehen, kann es zu einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel kommen. Auch der übermäßige Gebrauch von Sonnenschutz zum Beispiel in Gesichtscremes für die tägliche Hautpflege kann zu einem Vitamin-D-Mangel beitragen.

Den Vitaminstatus immer beim Arzt checken lassen

Wenn Verdacht auf eine Mangelerscheinung besteht, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und ein Blutbild machen zu lassen. So kann ein möglicher Mangel festgestellt und gezielt behandelt werden. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass Nahrungsergänzung kein Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist.

Synthetische Vitamine und Mineralstoffe können zwar einen akuten Mangel beheben, jedoch sind in unserer Nahrung auch andere Stoffe enthalten, die der Körper benötigt. Dazu gehören zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe. Daher sollte man immer auf eine ausgewogene Ernährung achten, um möglichst viele Nährstoffe aufzunehmen.

Warum Nahrungsergänzung auch problematisch sein kann

Es gibt auch Kritik an der sorglosen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, da bei hoher Dosierung Nebenwirkungen auftreten können. Mögliche Zusammenhänge mit Krebs und anderen Erkrankungen werden ebenfalls diskutiert. Aus diesem Grund ist es wichtig, Nahrungsergänzungsmittel nur gezielt und nach Rücksprache mit einem Arzt einzunehmen.

Natürliche Nahrungsergänzungsmittel als Alternative

Natürliche Nahrungsergänzungsmittel können eine Alternative zu synthetischen Präparaten darstellen. Dabei handelt es sich um Konzentrate aus Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln. Sie sind besser verträglich und es besteht keine Gefahr einer Überdosierung. Natürliche Nahrungsergänzungsmittel können dabei helfen, gezielt Mangelerscheinungen auszugleichen und die Ernährung zu ergänzen.

Fazit

Nahrungsergänzungsmittel sind nur bei tatsächlichen Mangelerscheinungen sinnvoll. Eine ausgewogene Ernährung ist in den meisten Fällen ausreichend, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Natürliche Nahrungsergänzungsmittel können eine Alternative darstellen, wenn eine Ergänzung der Ernährung notwendig ist. In jedem Fall ist es besser, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt zu konsultieren und mögliche Risiken abzuklären.

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