Wer kennt das Chatforum, das bewusst Lust auf mehr macht?

Gerade in den vergangenen zwei Jahren haben sich die Sozialkontakte zu einem nicht unbedeutenden Teil ins Internet verlagert. Gut dran waren all die, die schon vorher einen großen Freundes- und Bekanntenkreis hatten. Wer allerdings nicht auf ein starkes eigenes soziales Netzwerk zurückgreifen konnte, dem blieb nichts weiter übrig, als allein zuhause vor sich hin zu schmoren.

Die Rettung für viele war, sich auf die Suche nach Chatpartnern in den verschiedensten Foren zu begeben. Nun ist das über Gott und die Welt zu reden ja ganz nett, aber wer nicht gerade in einer Beziehung lebt, der würde sicher gern auch einmal einen Schritt weiter gehen. Als bester Chat wäre für viele der einzustufen, der einen ohne viel Umschweife gleich zum Thema kommen lässt.

Idealerweise in einem regional eingegrenzten Chatroom, denn man will sich ja schließlich auch treffen und nicht erst hunderte Kilometer fahren müssen. In vielen Chatrooms und auf diversen Plattformen steht zunächst einmal das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Tagelang wird hin und her geschrieben.

Immer auf der Hut, dass die Textchen nicht zu langweilig werden, damit der Chatpartner auch an der Konversation interessiert bleibt. Aber ebenso vorsichtig, um den Chatpartner nicht durch voreilige Andeutungen oder zu direkte Ansprachen zu verschrecken. Eine stilistische Gratwanderung, der kaum jemand wirklich gewachsen ist.

Und das ist gemäß verschiedenster Umfragen auch der Hauptnachteil der bekannten Kennenlern- und Chatplattformen. Man soll unverfänglich und oberflächlich bleiben, ohne unverfänglich und oberflächlich zu wirken. Dass das nur in den seltensten Fällen gut geht, zeigt die Statistik.

Wie chattet man sich zum Erfolg?

Wie schon geschrieben ist ein guter Chat eine Gratwanderung zwischen Trivialität, spannenden Storys und interessanten Fragen und vor allem einer weiteren Zutat: Einer der Schlüssel für einen erfolgreichen Chatverlauf ist, den richtigen Humor des Gesprächspartners zu treffen. Das ist zwar auch nicht ganz leicht, weil man die Reaktionen des Gegenübers ja nicht sieht.

Aber hat man es geschafft, kann es auch gern einen Schritt weiter gehen. Denn wer zusammen lacht, der kann sich auch mehr vorstellen. Das Wichtigste beim Chatten ist eigentlich, dass man sich nicht verzetteln sollte. Es hat wenig Sinn, sein gesamtes Pulver schon im Vorfeld zu verschießen.

Schließlich will man sich beim ersten Treffen ja auch noch irgendetwas zu erzählen haben. Das Ziel sollte in jedem Fall ein möglichst bald stattfindendes persönliches Treffen sein. Bei Tinder und Co. kann dies durchaus klassisch auf einen Kaffee in der Bäckerei oder einem Drink in einer angesagten Bar sein.

Hier kann man sich gegenseitig gut beschnuppern. Denn bei einem persönlichen Treffen merkt man doch am allerbesten, ob die Chemie stimmt und man sich den nächsten Schritt oder ein weiteres Treffen vorstellen könnte. Sind die Chatforen eindeutiger ausgerichtet, kann das Treffen auch gleich daheim bei einem der beiden oder im Hotel stattfinden.

Denn beide wissen ja, worum es geht und vor allem warum man sich trifft. Aber auch in diesem Fall ist der Chat nur Mittel zum Zweck, zum persönlichen Treffen. Und als solch Hilfsmittel sollte man Chats auch betrachten, auch und gerade weil ja nun auch wieder ein normales Sozialleben mit persönlichen Begegnungen uneingeschränkt möglich ist.

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