CNC-Fräsen, 3D Druck und die schillernde Modewelt – passt das zusammen?

Wenn man an Mode und Fashion denkt, fallen einem zuerst Begriffe wie Paris, Mailand oder Düsseldorf ein, verbunden mit einem Laufsteg und sehr viel Show und Glamour. Die wenigsten Beobachter der Szene haben in diesem Zusammenhang das 3D drucken lassen im Sinn.

Auch das CNC fräsen lassen verbindet man eher mit dem Maschinenbau und der Produktion von Teilen aus Kunststoff oder Metall. Die Verwendung von 3D Druckern ist als neue Technologie klar auf dem Vormarsch in alle Lebensbereiche. Ist es aber möglich, dass 3D Drucker auch in der Modebranche einen Platz finden werden?

Anhand von fünf Beispielen wird deutlich, dass die revolutionäre Technik des 3D Druckens sogar die Modebranche langsam erobert.

Die Möglichkeiten sind absolut fantastisch
Die neuen Möglichkeiten sind absolut fantastisch

Der Chanel Anzug aus dem 3D Drucker – Mythos oder Wahrheit?

Auf der Paris Fashion Week des Jahres 2015 stellte der berühmte Modeschöpfer Karl Lagerfeld einen klassischen Chanel Anzug aus dem abgelaufenen Jahrhundert vor. Das Besondere an diesem Anzug war die Art der Herstellung, denn er hat das Kleidungsstück nicht geschneidert, sondern 3D drucken lassen. Mit der Drucktechnik des selektiven Lasersinterns wurde der Anzug mithilfe der additiven Fertigung in die Welt des 21. Jahrhunderts überführt. Welche zusätzlichen Techniken zum Einsatz kamen, ist leider nicht bekannt geworden.

Kann man bald Schuhe aus dem 3D Drucker direkt anprobieren?

Ganz so weit ist die 3D Drucktechnik aktuell noch nicht. Der dänische Schuhproduzent ECCO ist bereits heute in der Lage die Zwischensohle für Schuhe im 3D Druckverfahren herzustellen. In dem eigens für die neue Technologie im April 2018 eröffneten W-21 Concept Store sind erstmals angepasste Zwischensohlen aus dem 3D Drucker erhältlich. In einer Kooperation mit BASF arbeitet das dänische Unternehmen aktuell an einem 3D Druckverfahren, um die industrielle Fertigung von Schuhen weiter voranzutreiben.

Kann man aus Latex und Bakterien Kleidung herstellen?

Atmungsaktive Sportbekleidung ist voll im Trend. Den Forschern des MIT gelang bereits vor zwei Jahren eine Zelldruckmethode mit der im Rahmen additiver Herstellungsverfahren aus den Ausgangsstoffen Latex und Bakterien ein Kleidungsstück produziert wurde. Die Sportbekleidung ist unter der Bezeichnung „bioLogic“ bekannt. Latex bildet die Struktur der Sportbekleidung. Die eingedruckten Bakterien sind in der Lage bei Feuchtigkeit und Hitze die eingearbeiteten Klappen im Stoff zu aktivieren.

Kann man auch Röcke 3D drucken lassen?

Der Designerin Julia Daviy ist dieses Kunstwerk bereits gelungen. Auf Ihrer Website kann das Ergebnis begutachtet werden. Es ist dabei möglich, die eigenen Wünsche vor der Herstellung mit einfließen zu lassen. Die Produktion erfolgt zu 100 Prozent aus recycelbaren Materialien und es fällt dabei kaum Abfall an. Der Preis für die ausgefallenen Kleidungsstücke ist allerdings mit 780 bis 1500 US-Dollar im Segment der Luxusmode angesiedelt.

Kann der 3D Druck eine ganze Modekollektion unterstützen?

Die Modedesignerin Alexis Walsh hat sich auf Modedesign mit 3D Druckunterstützung spezialisiert und im Jahre 2018 ihre erste Kollektion vorgestellt. Das Werk besteht aus insgesamt sechs Kleidungsstücken, die allerdings nicht komplett aus dem 3D Drucker stammen. Ergänzend sind in den Kleidungsstücken auch traditionelle Techniken mit eingebunden.

Foto: 3dhubs